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Internationale Studie: mRNA-Grippeimpfstoff von Moderna überzeugt bei Senioren – was das für Anleger und Wirtschaft bedeutet

Internationale Studie: mRNA-Grippeimpfstoff von Moderna überzeugt bei Senioren – was das für Anleger und Wirtschaft bedeutet

Wie stark verändert ein neuer mRNA-Impfstoff für die Grippe den Gesundheitsmarkt? Die aktuell veröffentlichte internationale Phase-3-Studie zeigt: Der mRNA-1010-Grippeimpfstoff von Moderna erzielt unter älteren Menschen eine signifikant bessere Wirksamkeit als bisherige Standardimpfstoffe. Gerade in einem Jahr mit außergewöhnlich schwerer Grippesaison und mehr als 610.000 Hospitalisierungen allein in den USA stehen nicht nur die Gesundheitspolitik, sondern auch Anleger und Unternehmen vor entscheidenden Fragen. Wird Moderna damit zum Gewinner im Impfstoffmarkt, und wie reagieren Wettbewerber wie Sanofi, GlaxoSmithKline oder Pfizer?

Hohe Wirksamkeit bei Senioren: Ergebnisse der Moderna-Studie

Die Moderna-P304-Phase-3-Studie umfasste über 40.800 Erwachsene im Alter von 50 Jahren und älter. Dabei erzielte die neue quadrivalente mRNA-Vakzine mRNA-1010 eine relative Wirksamkeit (rVE) von 26,6 % gegenüber einem lizenzierten Standard-Impfstoff. Noch beeindruckender: Bei den besonders gefährdeten Senioren ab 65 Jahren stieg die Wirksamkeit auf 27,4 %. Auch bei einzelnen Virusstämmen, wie dem gefährlichen Influenza-A/H1N1, lag der rVE-Wert bei rund 30 %.

Damit erweist sich mRNA-1010 als signifikant überlegen gegenüber konventionellen Impfstoffen speziell bei älteren Zielgruppen, die traditionell schlechter ansprechen und pro Saison statistisch den Großteil schwerer Fälle ausmachen. Die Verträglichkeit ist sehr gut – Nebenwirkungen beschränken sich vor allem auf lokale Reaktionen und Müdigkeit, schwerwiegende Ereignisse wurden laut Studie nicht beobachtet. Branchenexperten erwarten, dass mit mRNA-1010 erstmals wirklich spürbare Verbesserungen für die öffentliche Gesundheit im Bereich der Grippeprävention gelingen – vor allem, weil diese Alterskohorten bis dato oft zu schlecht geschützt waren.

Kombi-Impfstoffe und Marktpotenzial: Neue Strategien für den globalen Impfstoffmarkt

Parallel gewinnt die mRNA-Technologie enorm an Bedeutung. Moderna und andere Unternehmen arbeiten bereits an Kombinationspräparaten, die Influenza und COVID-19 in einer Impfung abdecken. Erste Studien zeigen, dass mRNA-Kombinationsimpfstoffe mindestens so wirksam sind wie Einzeldosen. Für Senioren, die oft mehrere Impfungen pro Saison benötigen, bieten solche Innovationen enorme Vorteile im Alltag – und könnten die bislang niedrigen Impfquoten verbessern (mehr Details).

Durch die schnelle Anpassbarkeit von mRNA-Formulierungen an neue Virusvarianten erwarten Marktexperten, dass dieses Segment mittelfristig nicht nur ein Milliardengeschäft bleibt, sondern durch die Verschiebung der Marktanteile insbesondere bei Senioren- und Risikopopulationen weiterwächst. Gerade in Europa und den USA, wo die alternde Bevölkerung besonders anfällig für Grippeerkrankungen bleibt, sehen Analysten einen Nachholbedarf gegenüber etablierten Anbietern mit klassischen (z.B. Hochdosis-)Impfstoffen (siehe Studie).

Diskussion um Sicherheit und Nutzen: Chancen für Investor:innen

Medizinische Fachgremien und öffentliche Stellen bewerten die Verträglichkeit von mRNA-Grippeimpfstoffen als mindestens gleichwertig, mit geringem Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen. Die häufigsten Reaktionen waren lokal und mild, schwerwiegende Allergien oder neurologische Komplikationen wurden nicht signifikant häufiger beobachtet als bei etablierten Impfstoffen (Süddeutsche).

Im Vergleich zu den konventionellen Grippeimpfstoffen, deren Wirksamkeit saisonal schwankt (20–80 %), hangelt sich die mRNA-Plattform näher an konsistent höhere Schutzraten. Gleichzeitig ermöglicht der rasche Wechsel des Formeldesigns einen schnelleren Marktzugang, falls neue Virusstämme auftreten. Langfristig könnten die Gesundheitssysteme von geringeren Komplikationen und Hospitalisierungen profitieren, was auch für Versicherungen und Rentenkassen wirtschaftlich relevant bleibt.

Marktchancen, Risiken und Bewertung für Anleger

Die publizierten Studienergebnisse stärken Moderna deutlich gegenüber Wettbewerbern. Moderna-Aktien erscheinen für Anleger weiterhin attraktiv, insbesondere solange das Unternehmen mit Innovationen und Irreversibilität im Impfstoffenbereich punkten kann. Anleger mit Titeln von Sanofi, GSK oder Pfizer sollten halten – alle Unternehmen setzen auf dem Gebiet der Impfstoffforschung auf mRNA-Lösungen. Einzig Akteure mit hohem Exposure zu klassischen proteinbasierten Impfstoffen ohne eigene mRNA-Pipeline könnten mittelfristig unter Druck geraten. Wer auf Nebenwerte im Diagnostik- oder Vertriebsgeschäft (Apothekenketten, Kälte-Logistik) gesetzt hat, sollte kurzfristig Gewinne sichern, da dort der Digitalisierungs- und Effizienzdruck steigen dürfte.

  • Moderna: Kaufen – Innovatives Portfolio, Marktvorsprung, Studiendaten bestätigen Wachstumspotenzial.
  • Sanofi, GSK, Pfizer: Halten – Solide Diversifikation, mit mRNA in der Pipeline, mittelfristig auf der Gewinnerseite.
  • BioNTech: Beobachten – Noch keine zugelassene Grippe-mRNA-Vakzine, aber starkes COVID-19-Business als Rückenwind.
  • Anbieter reiner Vektor-Impfstoffe (ohne mRNA-Forschung): Verkauf oder Umschichtung in moderne Technologien ratsam.

Wirtschaftliche Effekte und Ausblick: Wer profitiert, wo liegen Risiken?

Die Vorteile für die Volkswirtschaft:

  • Reduzierung von Krankenhauseinweisungen und Arbeitsausfällen, vor allem in alternden Gesellschaften
  • Bessere Steuerung der saisonalen Grippewellen und effektiverer Schutz vulnerabler Gruppen
  • Wachstumspotenziale für Forschungs- und Biotechunternehmen mit Schwerpunkt mRNA-Technologie

Mögliche Risiken:

  • Steigende Gesundheitsausgaben durch höhere Preise neuer Impfstoffe
  • Fachkräftemangel in der Distribution und Apothekenlogistik
  • Gewinnverlagerungen: Klassische Impfstoffanbieter ohne Innovationen drohen an Marktgewicht zu verlieren

Perspektivisch wird erwartet, dass mRNA-Impfstoffe in den kommenden Jahren neue Maßstäbe für Prävention schaffen, insbesondere durch Schnellproduktion bei Pandemien und bessere Verträglichkeit. Große Volkswirtschaften wie die USA, Deutschland und China dürften investieren – sowohl in Forschung als auch in breite Impfkampagnen.

Wer jetzt investiert, sollte Trends genau beobachten: Aktien wie Moderna, BioNTech oder Sanofi bleiben aussichtsreich; reine Traditionsanbieter könnten zurückfallen. Die Wirtschaft profitiert über geringere Krankheitslasten und steigende Innovationsdynamik, muss aber auch in Ausbildung und Infrastruktur investieren, um Effizienzgewinne im Gesundheitssystem zu realisieren. Das nächste Jahrzehnt gehört der Präzisionsprävention mit adaptiven mRNA-Plattformen.

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