Inflationsrate in Deutschland: Stabile 2,3 % im November 2025 – Warum der Rückgang zäher ausfällt als erwartet
Ist die Inflation in Deutschland endlich im Griff? Die Verbraucherpreise stiegen im November 2025 um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr – unverändert zum Oktober und zäher sinkend als viele Prognosen es erwarteten. Während sinkende Energiepreise dämpfen, treiben Lohnverhandlungen und Dienstleistungskosten die Teuerung voran. Gewinner-Aktien wie Energieversorger könnten profitieren, Verlierer sind hingegen zinsempfindliche Tech-Werte.
Aktuelle Inflationsdaten: Stagnation bei 2,3 %
Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet für November 2025 eine Inflationsrate von +2,3 % gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI). Dies bestätigt die vorläufigen Zahlen und zeigt Stabilität nach +2,4 % im September. Monatsvergleichend sanken die Preise um 0,2 %, getrieben von saisonalen Effekten wie günstigeren Flugtickets (-14,2 %).
Die Kerninflation ohne Nahrungsmittel und Energie liegt bei +2,7 %, leicht rückläufig von 2,8 % im Oktober. Ohne Energie allein bleibt sie bei +2,5 %. Diese Kennzahlen unterstreichen, dass volatile Komponenten wie Energie dämpfen, während der Kernpreisdruck anhält.
- Energiepreise: -0,1 % zum Vorjahr, mit Stromrückgängen von -1,5 %.
- Nahrungsmittel: +1,2 %, unterdurchschnittlich.
- Dienstleistungen: +3,5 %, der stärkste Treiber.
Ursachenanalyse: Lohnwachstum und stabile Energie als Schlüssel
Entgegen Erwartungen sinkt die Inflation nicht rascher, da Lohnwachstum in Tarifverhandlungen – etwa bei IG Metall oder Verdi – die Dienstleistungspreise antreibt. Destatis-Präsidentin Ruth Brand betont: „Der Preisauftrieb bei Dienstleistungen wirkt weiterhin erhöhend.“ Stabile Energiepreise verhindern zudem den erhofften Dämpfungseffekt; nach starken Rückgängen im Oktober schwächt sich der Effekt ab.
Historisch gesehen kulminierte die Inflation 2022 bei 6,9 %, fiel 2024 auf 2,2 %. Für 2025 prognostizieren Experten 2,1 % (LBBW Research). Dennoch bleibt die Kerninflation bei 2,4 % für 2025 (Bundesbank-Schätzung), was auf anhaltenden Druck durch Löhne hinweist.
Neue Wissenspunkte zur Teuerung
- Alkoholfreie Getränke +6,4 %, Kaffee +21,1 % – Importeffekte durch Ernteausfälle.
- Gebrauchte PKWs +4,8 % – Nachfrage nach günstigen Alternativen steigt.
- Haushaltsgeräte -2,7 % – Technologieimporte dämpfen Warenpreise.
Diese Divergenzen zeigen: Während Energie stabilisiert, kompensieren Lohninduzierte Steigerungen den Rückgang. Ein Fallbeispiel: Kfz-Versicherungen +10,9 % im September, getrieben von Reparaturkosten und Löhnen.
Wirtschaftliche Diskussionen in der Presse
Experten diskutieren hitzig: Die Boeckler-Stiftung sieht bei 7 von 9 Haushaltstypen Teuerung über dem EZB-Ziel von 2 %. Niedrigeinkommensfamilien spüren weniger Druck durch günstigere Energie. Die Bundesbank erwartet Gesamtinflation 2025 bei 2,1 %, Kern bei 2,4 % – ein zäher Abstieg durch Dienstleistungen.
IMK-Inflationsmonitor hebt hervor, dass HVPI-Raten über dem Euroraum-Durchschnitt liegen, was EZB-Entscheidungen beeinflusst. Prognosen für 2026: 2,3 % in Deutschland vs. 3,5 % in den USA.
Analyse und Ausblick
Konkrete Aktienempfehlungen: Kaufen Sie E.ON und RWE – stabile Energiepreise sichern Margen. Halten Sie DAX-Indizes wie Siemens; verkaufen Sie zinsempfindliche Immobilienwerte wie Vonovia, da anhaltende Inflation EZB-Zinssenkungen verzögert.
Vor- und Nachteile für die Wirtschaft:
- Vorteile: Lohnwachstum stärkt Konsum und Binnenwirtschaft; stabile Energie fördert Industrieplanung.
- Nachteile: Kerninflation über 2 % belastet Exporte durch teurere Produktion; verzögerte Zinssenkungen hemmen Investitionen.
Zukunftserwartung: 2026 könnte Inflation auf 1,9-2,3 % fallen, wenn Lohnrunden abklingen und Energieimporte günstiger werden. Risiken: Geopolitik könnte Preise treiben; EZB bleibt bei 2 % Leitzins.
Für Investoren: Diversifizieren Sie in defensive Sektoren – die zähe Inflation birgt Chancen in Energie und Konsumgütern, birgt aber Zinsrisiken.
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