Daimler/Mercedes-Benz setzt auf KI-gestützte Fertigung: Branchenweit neue Maßstäbe für Produktion und Wirtschaft

Daimler/Mercedes-Benz setzt auf KI-gestützte Fertigung: Branchenweit neue Maßstäbe für Produktion und Wirtschaft

Wie sieht die Fertigung der Zukunft aus? Dass Daimler – bis heute als Mercedes-Benz Group AG firmierend – die technologische Antwort liefern kann, beweist die jüngste Ankündigung zur umfassenden Integration von künstlicher Intelligenz in die weltweiten Produktionslinien. Zum ersten Mal wird ein nahtlos KI-gestütztes Produktionssystem samt humanoider Roboter mit dem bestehenden Digital-Ökosystem verbunden. Sofort stellt sich die Frage: Wer profitiert an der Börse, und welche Aktien könnten in Schwierigkeiten geraten? Klar ist: Aktien von Technologielieferanten, Robotik- und Halbleiterherstellern sind aktuell Top-Picks. Dagegen könnten traditionelle Zulieferer, die sich der digitalen Transformation verweigern, Marktanteile verlieren oder zum Übernahmekandidaten werden.

Innovationszentrum Berlin als Blaupause: So läuft KI-Transformation bei Daimler

Im Berliner Werk Marienfelde schafft Mercedes-Benz Fakten: Am weltweit bedeutendsten Digital Factory Campus werden neue Produktionsmethoden mit KI erprobt, über 30 Patentanträge dokumentieren den Innovationsschub. Zentraler Baustein ist das Produktions-Ökosystem MO360, das alle Softwareapplikationen und sämtliche Produktionsdaten weltweit vernetzt. Laut offiziellen Angaben ermöglicht das neu entwickelte „Digital Factory Chatbot Ecosystem“:

  • Schnellen Zugriff auf Produktions- und Maschinendaten in beliebigen Sprachen durch KI-Assistenz
  • Echtzeit-Analyse von Fertigungsprozessen, automatische Fehlererkennung und zielgenaue Problemlösung innerhalb von Sekunden
  • Optimierte Wartungsanfragen und schnelleres Qualitätsmanagement durch Integration in die MO360LLM Suite

Das Ziel: Produktion skalieren, Qualität erhöhen, Effizienz steigern – und menschliche Mitarbeiter auf kreativere Tätigkeiten fokussieren. Den nächsten Schub holen sich Daimler und Partner wie Google DeepMind bei humanoider Robotik. Hier übernimmt der neue Apptronik Apollo-Roboter standardisierte Aufgaben wie den Materialtransport oder erste Qualitätsprüfungen autonom und flexibel – alles gesteuert und optimiert durch KI und Augmented Reality. (Mehr Details im Hintergrundbericht bei MBPassion.de)

Neue Wissenspunkte: Produktionsdaten, Modularität, Elektromobilität

  • Datengetriebene Fertigung: KI-gestützte Multi-Agenten-Systeme analysieren kontinuierlich die komplette Produktionskette, erkennen Qualitätsschwankungen blitzschnell und optimieren Einstellungen eigenständig – dadurch lassen sich laut Unternehmensangaben Nacharbeiten um bis zu 30% reduzieren.
  • Modularisierung und Flexibilisierung der Fertigungsstraßen: Durch KI-Integration im MO360-System werden Produktionslinien in einzelne, voneinander unabhängige Module zerlegt. Damit kann Daimler sehr viel schneller auf Modellwechsel oder Nachfrageschwankungen reagieren als die Konkurrenz.
  • Beschleunigte Elektromotorenproduktion: Im Berliner Werk startet 2026 die Serienfertigung des Axial-Fluss-Motors, der für die AMG.EA-Plattform gebaut wird. Die Kombination aus Lasertechnologie, KI-basierter Prozessführung und Robotertechnik soll die Kosten pro Motor um bis zu 20% senken. Der Standort selbst entwickelt sich zum strategischen Kompetenzzentrum für elektrifizierte Antriebe, was die Zukunftsfähigkeit in Zeiten der Mobilitätswende sichert. (Bericht von Ingenieur.de zu KI und Robotik bei Mercedes-Benz)

Diskussion: Chancen, Risiken und Auswirkungen auf die Aktienmärkte

Die Einführung des KI-Produktionssystems wirbelt die Automotive-Branche und Zulieferkette durcheinander. Jörg Burzer (Vorstand Produktion, Mercedes-Benz Group AG) sieht Deutschland als globales Innovationszentrum, geprägt von „nachhaltiger, effizienter und intelligenter“ Produktion. Für Anleger ergeben sich folgende Tendenzen:

  • Kaufen: Aktien der Mercedes-Benz Group AG profitieren von der höheren Marge, da Effizienzsteigerungen und neue Geschäftsmodelle aus Datenorientierung deckungsgleich mit den strategischen Zielen zusammenlaufen. Robotik- und KI-Zulieferer wie Apptronik oder Halbleiterhersteller aus dem Umfeld von KI- und Display-Lösungen portieren starkes Wachstum. Der direkte Börseneffekt hängt von Investitionen und Erfolgen bei Serienanläufen ab.
  • Halten/Verkaufen: Klassische Zulieferer – insbesondere im Bereich einfacher mechanischer Komponenten oder konventioneller Automatisierungstechnik – könnten mittelfristig unter Marktdruck geraten, da der Automatisierungsgrad steigt und das Rennen um Integrationsfähigkeit weiter anzieht. Hier ist selektive defensive Positionierung und Beobachtung empfohlen.
  • Brancheneffekte: Die gesamte Zulieferindustrie muss zügig in Richtung KI- und Datenkompetenz transformieren, sonst droht ein Konzentrationsprozess zugunsten weniger großer, innovativer Partner. Gleichzeitig entstehen neue Chancen rund um Datenanalyse, Edge Computing und Predictive Maintenance.

Ausblick: Zukunftsperspektiven der KI-basierten Fertigung

Blicken wir voraus erwartet die Branche:

  • Rasanter Ausbau KI-basierter, autonomer Produktionssysteme – insbesondere in Europa und Nordamerika, mit sichtbarer Veränderung des Arbeitsmarktes und klarer Fokussierung auf Upskilling.
  • Wettlauf um Daten- und Plattformführerschaft, da Daten und intelligente Produktionssteuerung als strategische Assets gelten.
  • Potenzielle Beschleunigung von Neuprodukt-Einführungszyklen auf unter zwölf Monate durch modularisierte, wandlungsfähige Linien und Predictive-Quality-Systeme.

Die Geschwindigkeit, mit der Daimler (Mercedes-Benz Group AG) und weitere Early Mover KI und humanoide Roboter operationalisieren, wird bestimmen, welche Unternehmen in fünf Jahren die Führungsrolle einnehmen. Im Spannungsfeld zwischen Innovation, Datenhoheit und globaler Lieferketten-Resilienz entscheidet sich, ob Deutschland den Automobilstandort als Benchmark halten kann.

Direkte Anlagestrategie: Im aktuellen Umfeld bieten sich insbesondere Positionierungen bei Daimler/Mercedes-Benz selbst, spezialisierten Robotik- und KI-Unternehmen sowie führenden Halbleiterherstellern an. Titel von traditionellen Zulieferern sollten auf Innovationsbereitschaft geprüft werden. Für die Volkswirtschaft bringt der Wandel Chancen (Wettbewerbsfähigkeit, neue Arbeitsprofile), aber auch Risiken (Wegfall mittelqualifizierter Tätigkeiten, Konzentrationswelle unter Zulieferern). Die nächsten Jahre werden von einer enormen Innovationsdynamik bestimmt – Startups, Cloud-, Daten- und KI-Spezialisten profitieren ebenfalls von der Entwicklung. Mittelfristig droht allerdings eine Divergenz zwischen innovativen und klassischen Standorten. Anleger sollten gezielt, aber wachsam agieren.

Kommentar abschicken

Das hast du vielleicht verpasst