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Wie künstliche Intelligenz die deutsche Wirtschaft 2025 verändert – Chancen, Risiken, Investitionschancen

Wie künstliche Intelligenz die deutsche Wirtschaft 2025 verändert – Chancen, Risiken, Investitionschancen

Einleitung

Die deutsche Wirtschaft steht heute, am 09.10.2025, vor einer entscheidenden Weiche: Während internationale Konkurrenten wie die USA und China das Wachstumspotenzial von künstlicher Intelligenz bereits massiv ausschöpfen, hinkt Deutschland bei der Breite der Nutzung und der technologischen Implementierung merklich hinterher. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) erreicht der jährliche Produktivitätszuwachs durch KI bis 2030 lediglich 0,9 bis 1,2 Prozent – verglichen mit einem globalen Markt, der jährlich um über 37 % wächst. Wo liegen die Chancen für deutsche Unternehmen und Investoren? Und welche Aktien profitieren konkret von dieser Entwicklung?

Die aktuelle Lage: Deutschland zwischen Nachholbedarf und Innovationsdruck

Während nur jeder vierte bis fünfte Betrieb in Deutschland KI aktiv einsetzt, geht die Schere zwischen Vorreitern und Nachzüglern weiter auf: Unternehmen wie SAP, BMW und Siemens investieren stärker denn je in datengetriebene Automatisierung und generative KI, während viele Mittelständler zögern. Im EU-Vergleich liegt Deutschland zwar über dem Durchschnitt, aber weit hinter Innovationsführern wie Dänemark oder Finnland. Die größte Hürde: unzureichende Datenverfügbarkeit und mangelnde Investitionen in die digitale Infrastruktur.

Die KPMG-Studie „Generative KI in der deutschen Wirtschaft 2025“ zeigt, dass 653 Entscheider aus 18 Branchen den Handlungsdruck spüren. Die Investitionsbereitschaft steigt, doch echte Erfolge setzen voraus, dass Unternehmen nicht nur Technologie kaufen, sondern ihre Mitarbeiter qualifizieren und klare Governance-Strukturen schaffen.

Kernaussagen und neue Wissenspunkte

1. Produktivitätszuwachs bleibt begrenzt – kein „Wirtschaftswunder“ durch KI

Die Hoffnung, KI könnte das deutsche Produktivitätsproblem nachhaltig lösen, erfüllt sich bisher nicht. Das IW prognostiziert für die Jahre 2025 bis 2030 lediglich 0,9 % jährliches Produktivitätswachstum durch KI; von 2030 bis 2040 steigt der Wert auf 1,2 %. Zum Vergleich: In den 2020er-Jahren lag der Zuwachs bei 0,4 % – weit entfernt von den sprunghaften Steigerungen, die in den USA oder Asien erwartet werden. Das Fazit: KI ist ein Treiber, aber kein Allheilmittel für strukturelle Probleme der deutschen Wirtschaft.

2. Verpasste Chancen bei Datenverfügbarkeit und Geschwindigkeit

Deutschland schneidet im OECD-Vergleich bei der Verfügbarkeit und Wiederverwendung von Daten enttäuschend ab – Platz 24, trotz starker Forschungsstandorte. Unternehmen, die heute in Data-Lakes, Cloud-Infrastrukturen und offene Schnittstellen investieren, haben einen klaren Vorsprung. Hierzu zählen vor allem börsennotierte Technologiekonzerne wie Infineon und TeamViewer, aber auch Hidden Champions aus dem Mittelstand, die ihre Prozesse konsequent digitalisieren.

3. Arbeitsmarkt: Chancen und Risiken im Gleichgewicht

Der Einsatz von KI führt nicht automatisch zu Massenarbeitslosigkeit, wie viele fürchten. Vielmehr entstehen neue Tätigkeitsfelder in Datenwissenschaft, Maschinelles Lernen und KI-Governance. Die globale Prognose spricht von 133 Millionen neuen Jobs bis 2030, bei gleichzeitigem Abbau repetitiver Tätigkeiten. In Deutschland bedeutet das: Wer heute in Weiterbildung und lebenslanges Lernen investiert, sichert sich langfristige Wettbewerbsfähigkeit – sowohl als Unternehmen als auch als Arbeitnehmer.

4. Generative KI: Der nächste große Wachstumstreiber

Generative KI-Anwendungen wie ChatGPT, DeepL oder Bard sind längst im Unternehmensalltag angekommen. Die KPMG-Studie zeigt, dass 51 % der Unternehmen generative KI für Content-Erstellung, Kundenservice und Prozessautomatisierung nutzen. Der Markt dafür wird bis 2032 auf 1,3 Billionen US-Dollar geschätzt – ein Feld, in dem vor allem US-Konzerne wie Microsoft, Alphabet (Google) und Nvidia dominieren. Deutsche Player wie Aleph Alpha spielen eine Nischenrolle, haben aber das Potenzial, in bestimmten Segmenten zu wachsen.

Empfehlungen für Investoren

Zu kaufende Aktien

  • SAP: Führend bei KI-gestützter Unternehmenssoftware, starker Fokus auf Cloud und Data Analytics.
  • Infineon: Spezialist für Halbleiter und KI-Hardware, Schlüsselrolle bei autonomen Systemen und Industrie 4.0.
  • Microsoft, Alphabet, Nvidia: Globale Technologieführer mit starker Präsenz im Bereich generative KI, Cloud und AI-Chips.

Aktien zum Halten oder Verkaufen

  • Traditionelle Industrieunternehmen ohne klare KI-Strategie: Unternehmen, die nicht aktiv in digitale Transformation investieren, könnten an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
  • Banken und Versicherungen mit veralteter IT-Infrastruktur: Wer heute nicht auf moderne, datenbasierte Geschäftsmodelle setzt, gerät unter Druck – sowohl durch neue FinTechs als auch durch regulatorische Anforderungen.

Vor- und Nachteile für die Gesamtwirtschaft

  • Vorteile: Höhere Produktivität, neue Geschäftsmodelle, globaler Wettbewerbsvorteil für Vorreiter, Schaffung hochqualifizierter Jobs, Effizienzsteigerungen in Produktion und Dienstleistung.
  • Nachteile: Risiko einer digitalen Spaltung zwischen großen Konzernen und Mittelstand, Arbeitsplatzverluste in repetitiven Berufen, hohe Investitionskosten für KMU, Datenschutz- und Governance-Herausforderungen.

Ausblick: Was kommt als Nächstes?

Die KI-Durchdringung wird sich in den nächsten Jahren beschleunigen – im Büro, in der Produktion, im Gesundheitswesen und im Dienstleistungssektor. Unternehmen, die heute ihre Datenstrategie verbessern, Mitarbeiter qualifizieren und Partnerschaften mit KI-Spezialisten eingehen, werden langfristig profitieren. Politisch steht Deutschland vor der Aufgabe, die Rahmenbedingungen für Data-Sharing, Infrastruktur und Innovation zu verbessern – sonst droht der Verlust des Anschlusses an die Weltspitze.

Fazit: Wer heute in die richtigen KI-Aktien investiert und sich von Unternehmen ohne klare Digitalstrategie trennt, sichert sich langfristige Renditechancen. Die größten Profiteure sind jene, die nicht nur Technologie kaufen, sondern ihre Geschäftsmodelle und Organisation konsequent darauf ausrichten. Für die Gesamtwirtschaft bedeutet KI sowohl Chancen als auch Risiken – entscheidend ist, ob Politik und Unternehmen die Weichen jetzt richtig stellen. Wer zögert, verliert.

Keywords: Künstliche Intelligenz, Produktivität, Generative KI, Arbeitsmarkt, Digitale Transformation

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