Thyssenkrupp Steel und RWE: Großauftrag für Grünstrom aus Offshore-Windpark Kaskasi stärkt die Auftragspipeline
Kann ein einzelner Vertrag die Energiewende in der Stahlindustrie beschleunigen? Thyssenkrupp Steel hat mit RWE einen 10-jährigen Power Purchase Agreement (PPA) für 110 GWh grünen Strom pro Jahr aus dem Offshore-Windpark Kaskasi abgeschlossen. Dieser Deal versorgt die erste Direktreduktionsanlage in Duisburg und signalisiert starkes Wachstum für thyssenkrupp sowie RWE. Aktien von RWE könnten hier profitieren, während traditionelle Energieversorger unter Druck geraten.
Der Vertrag im Detail: Grünstrom für die Stahlproduktion der Zukunft
Thyssenkrupp Steel und RWE haben einen langfristigen Liefervertrag unterzeichnet, der ab 2026 greift. Der Strom stammt aus dem RWE-Windpark Kaskasi, 35 Kilometer vor Helgoland in der Nordsee, mit 38 Turbinen und 342 MW Kapazität. Dieser PPA deckt etwa einen Teil des Bedarfs der neuen Direktreduktionsanlage (DRI) im Rahmen des Transformationsprojekts tkH2Steel ab, die auf Wasserstoff und erneuerbare Energien setzt.
Dr. Arnd Köfler, CTO von thyssenkrupp Steel, betont: Erneuerbare Energie ist Eckpfeiler der Strategie. Der Vertrag umfasst 110 GWh jährlich, weitere PPAs sind für volle Versorgung geplant. RWE hat den gesamten verfügbaren Strom aus Kaskasi – rund 1.000 GWh pro Jahr – an sieben Industriekunden vergeben, darunter Thyssenkrupp, DHL, Evonik und Vodafone.
- Vertragslaufzeit: 10 Jahre, Start 2026/2027/2028.
- Lieferarten: Direktabnahme (as-produced), profilbasierte oder konstante Bandlieferung.
- Windpark-Highlight: Drei Turbinen mit recyclebaren Rotorblättern – eine Weltpremiere.
Dieser Deal stärkt die Auftragspipeline von RWE massiv und positioniert thyssenkrupp als Vorreiter in der grünen Stahlherstellung.
Kaskasi als Vorreiter: Technologische Innovationen im Offshore-Wind
Der Windpark Kaskasi, seit Frühjahr 2023 im Regelbetrieb, ist Teil des Helgoland-Clusters. RWE plant mit dem Nordseecluster weitere 1,6 GW Offshore-Kapazität bis 2029. In Deutschland verfügt RWE über 1,2 GW Offshore-Portfolio.
Neuer Wissenspunkt: PPAs außerhalb des EEG-Regimes boomen, da Industrie direkte, günstige Grünstromquellen sucht. RWE Supply & Trading hat die Nachfrage als „ausgesprochen hoch“ beschrieben. Ein weiterer Punkt: Die DRI-Anlage in Duisburg nutzt elektrische Einschmelzer, reduziert CO2 um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu konventionellen Hochöfen.
- Statistik: Kaskasi erzeugt genug Strom für über 300.000 Haushalte jährlich.
- Beispiel: Schwarz Gruppe (Lidl/Kaufland) sicherte sich bereits 2023 Anteile.
- Innovation: Recyclebare Blätter senken Abfall und fördern Kreislaufwirtschaft.
Auswirkungen auf die Industrie: Von der Pipeline zur Klimaneutralität
Thyssenkrupp Steel startete parallel die Ausschreibung für regenerativen Wasserstoff. Das Projekt tkH2Steel zielt auf klimaneutrale Stahlproduktion ab, essenziell in einem Sektor mit 7-9 Prozent globalen CO2-Emissionen. RWE profitiert von stabilen Einnahmen durch Langzeit-PPAs.
Dritter Wissenspunkt: Solche Verträge stabilisieren Energiepreise für Industrie und treiben Investitionen in Dekarbonisierung voran. Thyssenkrupp erwartet für 2025/2026 Umsatzstagnation, doch grüne Projekte wie dieses boosten die Pipeline. Vergleichbar: EnBWs Deal mit SHS für Windpark He Dreiht ab 2025.
Die Partnerschaft unterstreicht enge Kooperation zwischen Stahl- und Energiebranche für EU-Klimaziele.
Analyse: Kaufen: RWE-Aktien, da volle Auslastung von Kaskasi und Nordseecluster (1,6 GW) die Pipeline stärken – erwartete stabile Cashflows. Thyssenkrupp Steel (TK) kaufen, Großauftrag sichert Transformation und reduziert Risiken. Halten: Evonik, DHL – weitere PPAs signalisieren Nachhaltigkeitsmomentum. Verkaufen: Reine Fossilverbrenner wie E.ON (weniger Offshore-Fokus). Vor- und Nachteile für Wirtschaft: Vorteile – CO2-Reduktion, Job-Schaffung in Wind (bis 20.000 bis 2030), Energieunabhängigkeit; Nachteile – Hohe Initialkosten (Milliardeninvests), Netzausbau nötig, Abhängigkeit von Wetter/Technik. Zukunft: Bis 2030 explodieren PPAs, Offshore-Wind wächst auf 30 GW in DE, thyssenkrupp erreicht mit tkH2Steel 5 Mio. Tonnen grüner Stahl jährlich, RWE dominiert Nordsee-Markt.
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