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Shutdown Day 31: SNAP-Engpässe, wirtschaftliche Folgen & Aktien-Perspektiven

Shutdown Day 31: SNAP-Engpässe, wirtschaftliche Folgen & Aktien-Perspektiven

Shutdown erreicht historischen Wendepunkt: Wer verliert, wer profitiert?

Der US-Regierungs-Shutdown dauert inzwischen 31 Tage und bringt die Wirtschaft in nie dagewesene Turbulenzen. Besonders betroffen sind Millionen Menschen, die nun um die Auszahlung ihrer SNAP-Sozialleistungen bangen. Während Großkonzerne wie Walmart und Kroger, deren Kunden stark auf staatliche Unterstützungsleistungen angewiesen sind, mit Umsatzrückgängen rechnen müssen, profitieren klassische Krisenaktien wie Rüstungsunternehmen und Anbieter digitaler Dienstleistungen, die weniger von öffentlichen Geldern abhängig sind. Wer jetzt auf den richtigen Sektor setzt, könnte sich kurzfristig Rendite sichern – doch langfristig droht Unsicherheit am gesamten US-Markt.

Wirtschaftliche Disruptionen und SNAP-Verzögerung: Fakten und Folgen

Seit dem 1. November sind mehr als 42 Millionen Amerikaner mit Unsicherheit konfrontiert, ob und wann sie ihre Lebensmittelhilfen erhalten. Da der Kongress keinen Kompromiss findet, warnen Experten vor drastischen Folgen:

  • Lebensmitteleinzelhandel: Unternehmen wie Walmart könnten direkte Umsatzeinbußen erleiden, da ein wesentlicher Anteil der Einkäufe mit SNAP-Guthaben beglichen wird (Duke University).
  • Behördenschließungen: Furloughs von bis zu 750.000 Bundesangestellten bremsen Projekte und zahlenlastige Prozesse, wodurch die Wirtschaftstagweite beeinträchtigt wird.
  • USDA und DOL: Die USDA kann ausgewählte Programme nicht mehr zeitnah bedienen, das DOL musste kurzfristig 200 Mitarbeiter zurückholen, um Visa- und Arbeitszertifikatsprozesse nicht vollkommen einzufrieren (NCSL).
  • Erste SNAP-Lücke: Laut offizieller Mitteilung ist die Auszahlung für den November erstmals in der US-Geschichte akut gefährdet.

Das Weiße Haus setzt kurzfristig auf Umverteilung von Budgetmitteln, doch die Mittel reichen laut Regierung nur bis Anfang November (Duke University).

Aktuelle politische Lage: Stillstand im Kongress

Der politische Stillstand bleibt das zentrale Hindernis. Die Repräsentantenhaus ist seit dem 19. September nicht mehr im Plenum, während der Senat nach 13 gescheiterten Abstimmungen keinen Fahrplan für ein Ende des Shutdowns hat (Duke University). Ein aktueller Zwischenhaushalt läuft zum 21. November aus, eine Verlängerung ist jedoch ungewiss.

Der parteipolitische Streit um Gesundheitsreformen und Ausgabenkürzungen dürfte die Unsicherheit am Aktienmarkt weiter verstärken.

Fallbeispiel: Auswirkungen auf Einzelhandel und Tech

Einzelhändler wie Walmart und Kroger sind unmittelbar betroffen, denn ein großer Teil ihrer Kunden ist auf staatliche Zuschüsse angewiesen. Bereits im Oktober zeigt sich ein Rückgang der Frequenz bei Lebensmitteleinkäufen, was die Margen drückt.

Tech-Konzerne und Digitalunternehmen wie Amazon und Microsoft sind weniger betroffen: Ihr Geschäft ist weniger von öffentlichen Geldern und physischer Infrastruktur abhängig und kann im digitalen Bereich auch bei Behördenstillstand weitergeführt werden.

  • Händler: Risiken durch sinkenden Absatz, gestiegene Fixkosten und kurzfristige Planungsunsicherheit.
  • Tech: Stabile Auftragslage im Bereich Cloud, E-Commerce und Sicherheitslösungen, besonders im Kontext von Homeoffice und Behörden-Digitalisierung.

Analyse: Welche Aktien jetzt im Fokus stehen sollten

  • Kauf: Aktien von großen Tech-Unternehmen (z. B. Microsoft, Amazon) und klassischen Rüstungsfirmen, da staatliche Krisenbudgets oft Militär- und Digitaldienstleistungen priorisieren.
  • Halten: Lebensmitteleinzelhandel (Walmart, Kroger) und Telekommunikationsunternehmen, da sich die Situation kurzfristig drehen kann und die Erholung nach Shutdowns oft schnell erfolgt.
  • Verkaufen: Aktien von kleinen/an US-Staatsaufträge gebundenen Zulieferern, Non-Profit-Bildungs- und Forschungsdienstleistern, deren Budgets direkt eingefroren wurden.

Die breite Unsicherheit und wirtschaftliche Disruptionen könnten die Volatilität auf den US-Märkten fördern, favorisieren aber defensive Sektoren sowie Unternehmen mit internationaler Diversifikation.

Vor- und Nachteile: Folgen für die US-Wirtschaft

  • Vorteile: Krisen-resiliente Unternehmen können Marktanteile hinzugewinnen; innovative Digitalangebote und Eigeninitiative bei staatlichen Kürzungen werden belohnt.
  • Nachteile: Vertrauensverlust in Staatsleistungen, Konsumeinbruch bei Geringverdienern, Verzögerung bei Forschungsprojekten und Infrastrukturmaßnahmen.

Der Shutdown kostet allein in der Tech- und Retailbranche laut Analysten mehrere hundert Millionen Dollar Umsatz pro Woche. Die breite Wirtschaft muss sich auf Nachholeffekte vorbereiten, aber auch auf längerfristige Strukturverschiebungen.

Zukunftsausblick: Wie geht es weiter?

Experten rechnen kurzfristig mit einer Zuspitzung, falls bis Mitte November keine Lösung erzielt wird. Mit dem drohenden Auslaufen weiterer Budgetposten könnten wichtige Bundesprogramme gestoppt, der Konsum weiter geschwächt und die Märkte in eine tiefergehende Unsicherheit gedrängt werden.

Tendenziell könnten defensive und international operierende Unternehmen mittel- bis langfristig profitieren. Die politische Polarisierung spricht aber für zyklische Volatilität und die Möglichkeit weiterer Shutdowns, sollte sich der Kongress weiterhin blockieren. Anleger sollten daher auf Liquidität, Diversifikation und krisenfeste Geschäftsmodelle achten.

Langfristig empfiehlt sich ein selektiver Fokus auf Tech und Defense, Geduld bei US-Konsumaktien und ein wachsames Auge auf politische Entwicklungen. Ein zufriedener Gesetzgeber ist die Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und stabile Märkte.

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