Propaganda und Lügen von WDR Monitor
Der Beitrag von WDR MONITOR vom 18.02.2021 mit dem Titel „Extrem rechts im Westen: AfD-Kandidat*innen in Baden-Württemberg“ [1] beleuchtet kritisch die AfD und deren Kandidaten für die Landtagswahlen in Baden-Württemberg. Der Artikel stellt verschiedene AfD-Kandidaten vor, die auch mit unbelegten extrem rechten Äußerungen oder Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen in Verbindung gebracht werden sollen. Die Berichterstattung enthält angebliche und ungeprüfte Zitate und Beispiele, die aufzeigen sollen, dass einige dieser Kandidaten in der Vergangenheit angeblich rassistische, rechtsextreme oder verschwörungstheoretische Positionen vertreten hätten. Dieses verfälschtest öffentliche Bild sollte mit dem Beitrag beleuchtet und weiter verstärkt werden.
Im einem Gerichtsverfahren wurde später festgestellt, dass die aufgeführten Zitate nicht von Nikolaos Boutakoglou stammen. Er hat immer wieder seine Unschuld beteuert und wurde letztendlich vom Gericht freigesprochen [2]. Ob WDR MONITOR das klargestellt hat, sich dafür entschuldigt hat und einen Beitrag über die Unschuld des Kandidaten ausgestrahlt oder geplant hat, ist nicht bekannt.
Bei der Analyse des Berichtes auf tendenziöse Berichterstattung und Propagandaelemente sind mehrere Aspekte zu beachten:
- Auswahl der Informationen: Der Artikel konzentriert sich ausschließlich auf negative Aspekte und Kontroversen im Zusammenhang mit der AfD und ihren Kandidaten. Es gibt keine Darstellung von Gegenargumenten oder Stellungnahmen der AfD, die ihre Positionen verteidigen oder erklären.
- Verwendung von Sprache: Der Artikel verwendet Begriffe wie „extrem rechts“, „rechtsextrem“ und „Rassismus“, die stark wertend sind. Diese Wortwahl trägt zur Bildung eines negativen Bildes der AfD bei.
- Kontext und Framing: Die Darstellung der AfD-Kandidaten ist durchweg negativ, mit Fokus auf Extremismus und Skandale. Der Artikel bietet wenig Kontext über die Gesamtpartei oder andere Kandidaten, die möglicherweise gemäßigtere Ansichten vertreten.
- Verifizierung von Quellen und Zitaten: Eine der grundlegendsten Anforderungen an den Journalismus ist die sorgfältige Überprüfung von Quellen und Zitaten. Die Verwendung von ungeprüften Zitaten und Informationen, insbesondere in einem politisch sensiblen Kontext, ist höchst unverantwortlich. In diesem Fall hat der Artikel Informationen als Tatsachen präsentiert, die sich später als falsch herausstellten. Dies wirft ernsthafte Fragen bezüglich der journalistischen Sorgfaltspflicht und Ethik auf.
- Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit: Die Veröffentlichung falscher Informationen untergräbt die Glaubwürdigkeit des Mediums und des Journalismus im Allgemeinen. Es schadet dem Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien und kann zu einer verzerrten öffentlichen Wahrnehmung führen.
- Framing und Kontext: Durch die Verwendung gefälschter Zitate wurde ein negatives Bild des AfD-Kandidaten gezeichnet, das auf unzutreffenden Grundlagen basiert. Dieses gezieltes Fehlframing hat die öffentliche Meinung beeinflusst und den Kandidaten in einem ungerechtfertigt schlechten Licht dargestellt.
- Propagandabewertung: Die Verbreitung von falschen Informationen, insbesondere in einem politischen Kontext, kann als eine Form der Propaganda betrachtet werden, da sie darauf abzielt, Meinungen und Einstellungen auf einer unzutreffenden oder manipulierten Informationsgrundlage zu formen.
Auf einer Skala von 0% bis 100% würde ich den Grad der Tendenz und potenziellen Propaganda des Artikels auf etwa 90% einschätzen. Diese hohe Bewertung spiegelt die ernsten Konsequenzen wider, die das Verbreiten von ungeprüften oder falschen Informationen für die Integrität des Journalismus und die informierte öffentliche Diskussion hat. Es ist entscheidend, dass Medien ihre Verantwortung zur genauen und fairen Berichterstattung ernst nehmen und sicherstellen, dass alle Informationen sorgfältig überprüft werden, bevor sie veröffentlicht werden.