×

Moody’s Warnung: Inflation und Trumps Einwanderungspolitik – Risiken für die US-Wirtschaft 2025

Moody’s Warnung: Inflation und Trumps Einwanderungspolitik – Risiken für die US-Wirtschaft 2025

Droht der US-Wirtschaft ein Abschwung? Die Ratingagentur Moody’s schlägt Alarm: Gleich zwei Faktoren könnten die Wachstumsaussichten 2025 erheblich belasten. Treiber sind laut aktuellen Analysen nicht nur die Sorge um anhaltend hohe Inflation, sondern auch die möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen einer Verschärfung der US-Einwanderungspolitik unter Donald Trump. Wie stark könnten deutsche und internationale Aktien in den Sog geraten? Und welche Branchen profitieren oder leiden besonders?

Moody’s: Inflation und Trumps Einwanderungspolitik als Doppelbelastung

Mark Zandi, Chef-Ökonom von Moody’s Analytics, verweist auf eine Kombination aus kräftig steigender Inflation und restriktiven Migrationsregeln als zentrale Konjunkturrisiken für das kommende Jahr. Bereits 2024 zeigt die Teuerungsrate in den USA erneut einen Aufwärtstrend – das spüren Konsumenten deutlich am Geldbeutel, während die US-Notenbank (Fed) angesichts der neuen Schutzzölle eher zögerlich agiert. Zandi warnt, dass wir die vollen Effekte der Zölle auf Preise und Wachstum noch gar nicht gesehen haben. Vieles hängt davon ab, wie aggressiv die Handelspolitik tatsächlich durchgesetzt wird – grundsätzlich aber deute vieles auf ein schwächeres Wachstum und höhere Inflation in 2025 hin (Finanzen.net | FinanzNachrichten.de).

Arbeitsmarkt und Konsum: Die unterschätzten Nebenwirkungen

Moody’s sieht vor allem im schrumpfenden Arbeitskräfteangebot durch geringere Zuwanderung ein Problem. Zandi erklärt, dass ein „abkühlender Arbeitsmarkt“ und faktisch stagnierende Konsumausgaben bereits Alarmzeichen senden. Die Wirtschaftsleistung wächst weniger stark, etwa ein Drittel des US-Markts sei bereits rezessiv geprägt – betroffen unter anderem die Bundesstaaten Massachusetts, Illinois und Georgia. Trotz weiterhin niedriger Arbeitslosenzahlen offenbaren Detaildaten, dass sich Defizite in bestimmten Branchen – gerade jene, die auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sind – zuspitzen (Economic Times).

Märkte unter Druck: Anzeichen für Unsicherheit steigen

Insbesondere Zins- und Anleihenmärkte zeigen laut Moody’s bereits Spuren der Unsicherheit. Kapitalmärkte reagieren auf die Gefahr steigender Zinsen und eine höhere Inflation mit erhöhter Volatilität. Finanzinstitute und Vermögensverwalter werden aufgerufen, verstärkt Stresstests durchzuführen, um Risiken aus Volatilität, möglichen Zahlungsausfällen oder Liquiditätsengpässen abzufedern. Das Vertrauen in die Fed gilt als zentral, um Marktturbulenzen zu vermeiden (Moody’s Analytics).

Soziale Debatte und Expertenstimmen

In den USA wird auf Social Media intensiv diskutiert. Seriöse Analysten und Ökonomen warnen davor, dass strikte Einwanderungsgesetze die Produktionskapazität weiter schwächen könnten – insbesondere im Bau, Einzelhandel und Pflegebereich. Gleichzeitig gilt eine restriktive Politik als politisch umstritten und könnte laut Stimmen von Bloomberg Economics sogar das Ziel „niedrigere Inflation“ verfehlen und das Gegenteil bewirken.

  • Technologie- und Rüstungstitel: profitieren mittelfristig von weiteren US-Staatsausgaben (IT, KI, Defense), könnten temporär profitieren.
  • Konsum- und Wohnungsbauaktien: leiden unter stagnierenden Einkommen und steigenden Preisen sowie Fachkräftemangel durch geringere Zuwanderung.
  • Rohstoffe und Industrie: Preisdruck durch Zölle, Nachfragerückgang wahrscheinlich.
  • Banken und Finanzdienstleister: vermehrt Risiken durch Kreditrückgänge – defensive Allokation ist gefragt.

Risiken und Chancen für akcenspezifische Investments

Angesichts der Moody’s-Warnungen könnten Investoren bevorzugt auf Technologietitel wie Microsoft, Alphabet oder Palantir sowie auf ausgewählte Rüstungsunternehmen setzen. Aktien aus den Segmenten Konsumgüter, Immobilien, Einzelhandel oder von Firmen, die stark auf günstige Arbeitskräfte und Importwaren angewiesen sind, dürften unter Druck geraten. Interessant sind defensive Sektoren wie Gesundheit und Energie, wohingegen Banken und Unternehmen aus zyklischen Sektoren mit höheren Ausfallwahrscheinlichkeiten tendenziell abgeben sollten.

Basierend auf aktuellen Bewertungen und Moody’s-Einschätzung sind in alle Sektoren erhöhte Risiken eingepreist. Anleger sollten spekulativ ausgerichtete Werte, die stark von günstiger Immigration und globalen Lieferketten abhängen, kritisch prüfen. Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht und Staatsnähe – etwa aus IT, Defense oder Healthcare – könnten relative Gewinner sein. Ein langfristiger Investment-Horizont bleibt jedoch Pflicht, denn unter den aktuellen Vorzeichen ist eine weitere Zunahme der Volatilität wahrscheinlich. Die gesamte Volkswirtschaft riskiert, bei anhaltender Inflation und Arbeitskräftemangel den Aufschwung zu verlieren – eine Gefahr primär für Konsum, Bau und Niedriglohnbranchen, aber auch für das Vertrauen von Investoren weltweit.

Kommentar veröffentlichen