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Moderna präsentiert neue Daten zur nächsten Generation mRNA-Impfstoffe: Implikationen für die Wirtschaft und den Aktienmarkt

Moderna präsentiert neue Daten zur nächsten Generation mRNA-Impfstoffe: Implikationen für die Wirtschaft und den Aktienmarkt

Moderna, ein führender Akteur im Biotechnologie-Sektor, hat heute auf der IDWeek 2025 aktuelle Studiendaten zu seinen neuen, spezialisierten mRNA-Impfstoffen gegen Influenza und die aktuellsten COVID-19-Varianten vorgestellt. Angesichts erhöhter COVID-Fallzahlen und stagnierender Grippeimpfstoff-Innovationen stehen Investoren vor der Frage: Sind die Aktien von Impfstoffherstellern wie Moderna wieder einen Einstieg wert – oder droht die Konkurrenz sie zu überholen? Denn während die Weiterentwicklung dynamisch voranschreitet, könnten kurzfristig auch andere Biotechunternehmen von regulatorischen Erfolgen oder Rückschlägen profitieren.

Moderna: Neue Daten im Detail

Auf der internationalen IDWeek-Konferenz im Oktober 2025 präsentierte Moderna zentrale Ergebnisse zweier Impfstoffkandidaten gegen saisonale Grippeviren:

  • mRNA-1010: In einer Studie mit Erwachsenen ab 50 Jahren zeigte das Präparat eine relative Wirksamkeit von 26,6 % im Vergleich zu konventionellen Grippeimpfstoffen. Bei schwereren Verläufen und medizinisch betreuter Influenza lag die Wirksamkeit sogar bei 33,7 %.
    Die Nebenwirkungsrate war dabei gering – häufigste Symptome waren erwartungsgemäß Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
  • mRNA-1018: Die Phase-1/2-Daten dieser neuen Plattform überzeugten mit einer schnellen und anhaltenden Immunantwort: 97,8 % der Probanden zeigten drei Wochen nach der zweiten Dosis protective Antikörperspiegel, etwa 70 % hielten diesen Schutz auch nach sechs Monaten aufrecht.

Besonders hervorzuheben ist die Aufnahme neuer H5Viren in das Grippeprogramm – Moderna positioniert sich damit auch für zukünftige Pandemierisiken als innovativer Impfstoffanbieter (Moderner News, IDWeek 2025).

Neue COVID-19-Impfstoffe: Anpassung an Virusvarianten

Parallel dazu hat Moderna kürzlich die Zulassung der 2025-2026 Generation seines COVID-19-Impfstoffs Spikevax durch die US-FDA erhalten. Diese Version richtet sich speziell gegen die aktuell vorherrschende LP.8.1-Variante von SARS-CoV-2. Die präklinischen und frühen klinischen Daten weisen darauf hin, dass Antikörperspiegel gegen diese Variante nach der Impfung um mehr als das Achtfache ansteigen, insbesondere bei Risikogruppen und älteren Menschen. Das Sicherheitsprofil entspricht dem der Vorversionen ohne zusätzliche Risiken (CIDRAP).

Experten betonen die Bedeutung der kontinuierlichen Anpassung an dominante Virusvarianten für eine stabile Pandemiebekämpfung. Sowohl die US-amerikanischen Spikevax als auch das Variationsprodukt mNEXSPIKE wurden Ende August offiziell zugelassen, wobei der Schwerpunkt bei Risikopatienten liegt (ContagionLive).

Innovationsdruck und Konkurrenzlage

Während Moderna weiterhin auf eine umfassende mRNA-Plattform setzt, drängen Wettbewerber wie BioNTech, Pfizer und andere Biotechfirmen verstärkt mit eigenen Kombinations- oder Next-Generation-Impfstoffen auf den Markt. Die jüngst zugelassenen Produkte erzielen vergleichbare Immunantworten – wobei sich für Anleger die Frage stellt, ob eine Marktdominanz von Moderna zu halten ist. Zumal die Zulassungsstudien zunehmend auf Immunogenität statt klassische Wirksamkeitsnachweise abstellen – ein Paradigmenwechsel, der Chancen und Risiken birgt.

  • BioNTech und Pfizer: Beide haben Parallelzulassungen für ihre COVID-19-Impfstoffe erhalten, ebenfalls angepasst auf LP.8.1. Die Wirksamkeit ist klinisch vergleichbar, die Marktdurchdringung aber auch von Vertriebsstrukturen und Marktverträgen abhängig.
  • Weitere Player wie Novavax setzen auf proteinbasierte Impfstoffe gegen JN.1- und XFG-Linien, was für besonderes Patientensegmente auch Vorteile bieten kann.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen

Die zügige Reaktion auf neue Virusvarianten und die Ausweitung der mRNA-Plattform hat mehrere Effekte:

  • Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen durch weniger Krankenhauseinweisungen und schwere Verläufe bei Risikopersonen
  • Absicherung globaler Lieferketten für Impfstoffe – vor allem da die mRNA-Technologie kurzfristig auf neue Erreger adaptiert werden kann
  • Wachstumschancen in bisher unterversorgten Märkten, sowohl bei Grippe als auch bei Pandemievorsorge
  • Allerdings besteht Risiko für kurzfristige Angebotsspitzen, sollte die Nachfrage im Massenmarkt zurückgehen – dies betrifft insbesondere Herstellkapazitäten und Preispolitik

Langfristig könnten sich plattformbasierte Impfstoffe auch auf andere Krankheitsgebiete wie RSV oder Zytomegalie ausweiten und dabei neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

Marktausblick: Investitionsempfehlung und Bewertung

Einschätzungen zum Aktienkursverlauf ergeben:

  • Moderna (NASDAQ:MRNA) bleibt der zentrale Profiteur der aktuellen Impfstoffgeneration, vor allem durch die FDA-Zulassung und die starke Pipeline.
    Kaufen: Bei Kursschwäche und anhaltendem Innovationsvorsprung bleibt Moderna für langfristige Anleger attraktiv, insbesondere da pandemische Risiken bestehen. Kurzfristig könnten volatile Quartalszahlen zu Kursschwankungen führen.
  • Pfizer und BioNTech: Halten, da sie in puncto Portfolio und klinische Studien Moderna dicht auf den Fersen sind, aber ihre mRNA-Umsätze aktuell geringer wachsen.
  • Abwarten/Verkaufen: Traditionelle Impfstoffhersteller ohne mRNA-Fokus wie Sanofi oder GSK, da sie im Innovationszyklus zurückliegen und ihre Margen unter Druck geraten könnten.

Die wirtschaftlichen Vorteile liegen klar in der schnellen Reaktionsfähigkeit und Diversifizierbarkeit der mRNA-Plattform. Risiken bestehen in regulatorischer Unsicherheit und Marktsättigung. Es ist zu erwarten, dass mRNA-basierte Impfstoffe zur Standardtechnologie bei Epidemierisiken avancieren. Darüber hinaus könnten mittelfristig weitere Indikationen – etwa in der Onkologie – erschlossen werden, was das Wachstumspotenzial der Unternehmen weiter erhöht.

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