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Medizinischer Durchbruch bei Krebsimmuntherapien: Neue klinische Studien wecken Hoffnung für Patienten

Medizinischer Durchbruch bei Krebsimmuntherapien: Neue klinische Studien wecken Hoffnung für Patienten

Revolution in der Krebsimmuntherapie: Neue Daten verändern die Behandlungslandschaft

Die Immuntherapie hat die Krebsbehandlung in den vergangenen Jahren grundlegend verändert – doch aktuelle klinische Studien deuten nun auf einen noch größeren Durchbruch hin. Wie nachhaltig sind diese neuen Ansätze? Setzen sie etablierte Methoden wie Chemo- oder Strahlentherapie unter Druck? Im Mittelpunkt stehen innovative Wirkstoffe und Verfahren, die teils schon vor der europaweiten Zulassung stehen und Betroffenen, etwa mit Kopf-Hals-Tumoren oder Multiplem Myelom, echte Hoffnung bieten.

Kopf-Hals-Tumoren: Neue Ansätze definieren Therapiestandard neu

Bei bisher schwer zu behandelnden Kopf-Hals-Tumoren konnte im Juni 2025 mit einer breit angelegten Studie bewiesen werden, dass die Kombination etablierter Methoden mit dem Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab einen gewaltigen Fortschritt bedeutet. In der Studie der MedUni Wien und AKH Wien erhöhte sich die ereignisfreie Überlebenszeit durch die zusätzliche Immuntherapie im Schnitt von 26,9 auf 59,7 Monate. Das bedeutet mehr als eine Verdopplung der Zeit bis zum Krankheitsrückfall, Fortschreiten des Tumors oder Tod. Damit steht die Immuntherapie vor einer möglichen Zulassung als neuer Standard schon für frühe Krankheitsstadien. Weitere Details finden sich unter anderem in diesem Bericht über Kopf-Hals-Tumoren.

Multiples Myelom: Bispezifische Antikörper und CAR-T-Zellen revolutionieren Therapien

Bei der unheilbaren Blutkrebsform Multiples Myelom bahnt sich ebenfalls ein Paradigmenwechsel an – insbesondere durch bispezifische Antikörper (z.B. BiTEs) und neue CAR-T-Zell-Therapien. 2025 werden diese Wirkstoffe nicht mehr nur in späten Stadien, sondern erstmals in Phase 3 Studien bei erstdiagnostizierten Patienten getestet. Die Kombination von bispezifischem Antikörper Teclistamab mit Lenalidomid, verglichen mit Standardtherapien, zeigte in den Anfangsphasen der „MajesTEC-4-Studie“ bereits ein auffallend tiefes Ansprechen bei den Patienten. Die Therapieoptionen für schwer therapierbare Patientengruppen erweitern sich rasant. Weitere Analysen und Details erscheinen laufend in Veröffentlichungen wie in diesem Fachartikel über das Multiple Myelom.

Neue mRNA-Präzisionsimmuntherapien: CureVac testet Innovation im Lungenkrebs

CureVac, ein deutsches Biotechnologieunternehmen, startet 2025 – nach Freigabe der US-Behörden – zum ersten Mal klinische Tests für eine neuartige mRNA-Präzisionsimmuntherapie beim Plattenepithelkarzinom der Lunge. Die Patientinnen und Patienten erhalten die mRNA-Therapie in Kombination mit Pembrolizumab. Ziel: Das Immunsystem noch gezielter auf Tumorzellen zu lenken und dabei schonender und individualisierter vorzugehen. Damit setzt CureVac einen weiteren Meilenstein in der zielgerichteten Krebstherapie. Mehr Hintergründe zur mRNA-Strategie sind im Originalbericht von CureVac zu finden.

Statistische Trends und gesellschaftliche Diskussion

Die immer frühere Anwendung moderner Immuntherapien, wie die bei Kopf-Hals-Tumoren und dem Multiplen Myelom, führt zu einer klaren Verbesserung der Prognosen. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an Biotechnologieunternehmen, innovative Ansätze zuverlässiger und breiter verfügbar zu machen. Gesellschaftlich wird diskutiert, inwiefern diese Fortschritte auch schwierig erreichbare Patientengruppen und seltene Krebsformen miteinbeziehen können. Kostendiskussionen und die Integration in bestehende Gesundheitssysteme bleiben zentrale Herausforderungen.

Neue Wissenspunkte im Überblick

  • Pembrolizumab als Immuncheckpoint-Inhibitor erweitert das Spektrum heilbarer Tumorstadien – nicht mehr auf Rezidive und Metastasen beschränkt.
  • Bispezifische Antikörper und CAR-T-Zellen revolutionieren Therapieoptionen im Bereich des Multiplen Myeloms bereits in frühen Krankheitsstadien.
  • mRNA-basierte Immuntherapien adressieren erstmals spezifisch verschiedene Lungenkarzinome und könnten Vorbild für weitere Krebsformen werden.


Die neuen Immuntherapien bieten das Potenzial, Krebs nicht mehr nur zu kontrollieren, sondern in vielen Fällen deutlich längere krankheitsfreie Zeiten zu erreichen. Als Nachteile gelten weiterhin hohe Kosten, Unsicherheiten bei langfristigen Nebenwirkungen und Unterschiede beim individuellen Ansprechen. Für die Zukunft wird erwartet, dass personalisierte Immuntherapien dank moderner Diagnostik und mRNA-Technologien noch gezielter werden – und so mehr Patientengruppen als bisher profitieren. Ökonomisch könnte diese Entwicklung für Innovationsführer wie CureVac den Weg zu globalen Partnerschaften ebnen, während Patienten auf längere Lebenszeiten und bessere Lebensqualität hoffen dürfen.

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