Mangel an chinesischen Vorprodukten und Energie zerstört deutsches Geschäftsmodell: Die Abhängigkeitsfalle

Mangel an chinesischen Vorprodukten und Energie zerstört deutsches Geschäftsmodell: Die Abhängigkeitsfalle

Steigt der Materialmangel in der deutschen Industrie auf 11,2 Prozent der Unternehmen, wie das Ifo-Institut meldet, droht ein Dominoeffekt: Die Autoindustrie mit 27,6 Prozent betroffen kämpft am härtesten, gefolgt von Elektronikherstellern. Chinas Exportkontrollen für Halbleiter und seltene Erden verschärfen die Krise – ein Szenario, das Gewinner wie Erzrivalen in den USA oder Asien hervorbringt, während DAX-Konzerne wie Volkswagen oder Infineon leiden könnten.

Der Chipmangel kehrt zurück: Chinas Griff um die Lieferketten

Die deutsche Industrie ringt erneut mit Engpässen bei Halbleitern. Laut einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts haben 11,2 Prozent der Unternehmen Beschaffungsprobleme – doppelt so viele wie im Oktober zuvor. Besonders die Autoindustrie ist getroffen: 27,6 Prozent der Firmen melden Materialmangel. Hersteller elektronischer und optischer Produkte sehen den Anteil betroffener Unternehmen von 10,4 auf 17,5 Prozent steigen.

Ifo-Experte Klaus Wohlrabe sieht einen klaren politischen Fingerabdruck: Chinas Exportkontrollen für seltene Erden, angekündigt im Frühjahr, wirken sich aus. Diese Metalle sind essenziell für Elektronikkomponenten. Indirekt trifft es Importe aus Drittländern, die chinesische Vorprodukte verbauen. Der Konflikt um den niederländischen Chiphersteller Nexperia und seinen chinesischen Eigentümer unterstreicht Pekings Strategie, Abhängigkeiten als Druckmittel zu nutzen.

  • Autoindustrie: Produktionsausfälle bei Volkswagen und BMW durch fehlende Chips.
  • Elektronik: Steigender Mangel bei optischen Produkten belastet Zeiss und ähnliche Firmen.
  • Maschinenbau: Mittelständler wie Schütte leiden unter Zulieferketten, die chinesische Rohstoffe brauchen.

Kurze Sätze verdeutlichen die Dringlichkeit: Die Krise eskaliert. Längere Analysen zeigen: Pekings Kontrollen fördern die eigene Industrie und üben geopolitischen Einfluss aus.

Strukturelle Abhängigkeit: Von russischem Gas zu chinesischen Erden

Der Verlust billigen russischen Gases hat Deutschlands Energiemodell erschüttert – nun folgt der Schlag aus China. Exporte nach China sind seit 2019 um 25 Prozent gesunken, doch Importabhängigkeit wächst in Schlüsselsektoren wie Maschinen, Chemikalien, Elektronik und Solarmodulen. Eine Studie der Deutschen Bank warnt vor einem „China-Schock 2.0„: Peking blockiert Genehmigungen und fordert detaillierte Produktionsdaten, was Industriespionage begünstigt.

China dominiert 70 Prozent der Seltenen-Erden-Förderung und 90 Prozent der Aufbereitung. Niedrige Preise durch Staatsförderung haben Alternativen verdrängt. Die Bundesbank-Umfrage 2024 ergibt: Fast jedes zweite Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe bezieht kritische Vorprodukte direkt oder indirekt aus China. Der Handelsbilanzsaldo 2024: Minus 66 Milliarden Euro. 2025 verschärft sich das mit fallenden Exporten (-10,6 Prozent) und steigenden Importen (+7 Prozent).

  • Neuer Wissenspunkt: Energiewende stockt ohne chinesische Solarmodule und Batteriezellen.
  • Maschinenbauer verlieren Drittmärkte an chinesische Rivalen.
  • Kein nationaler Plan: Fragmentierte Politik lässt Zeit verstreichen.

Beispiel Schütte: Der Kölner Werkzeugmaschinenhersteller sieht Lieferketten am Limit, obwohl er keine Erden direkt importiert – Zulieferer tun es.

Auswirkungen auf Schlüsselbranchen: Auto, Chemie und Maschinenbau

Die Autoindustrie blutet: Fehlende Halbleiter stoppen Montagen bei Mercedes und Porsche. Chemieunternehmen ringen mit Vorproduktmangel für Spezialchemikalien. Maschinenbauer wie Trumpf oder DMG Mori melden sinkende Aufträge in China und wachsende Konkurrenz global.

Statistiken untermauern: Ifo berichtet von einer Verdopplung des Mangels. Handelsblatt notiert, Europa braucht China mehr als umgekehrt. Drei neue Wissenspunkte: Erstens, chinesische Kontrollen gelten weltweit, treffen also globale Ketten. Zweitens, der Ukraine-Krieg hat Gasabhängigkeit gezeigt – China ist systemischer. Drittens, Heimische Produktion (z.B. Batterien) kommt langsam voran, ohne klare Roadmap.

  • Fallstudie VW: Produktionskürzungen durch Chipmangel kosten Milliarden.
  • Infineon leidet unter Halbleiterknappheit.
  • Siemens: Abhängig von Elektronikvorprodukten.

Geopolitische Dimensionen

‚Russland ist der Sturm, China der Klimawandel‘, warnte Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang. Xi Jinping nutzt Monopole für Druck. EU-Handelspolitik hinkt nach.

In der Analyse: Kaufen Sie Aktien von Diversifizierern wie ASML (Niederlande, weniger abhängig) oder US-Firmen wie Intel. Halten Sie BASF (Chemie, betroffen). Verkaufen Sie pure Autoaktien wie Volkswagen oder Continental, solange keine Diversifikation greift. Für die Wirtschaft: Vorteile – Zwang zu Innovation, heimische Produktion schafft Jobs. Nachteile – Rezession, Arbeitslosigkeit in Exportbranchen, höhere Kosten. Zukunft: Erwarten Sie Diversifikation bis 2030, mit EU-Chips-Act und neuen Minen in Australien. China bleibt dominant, aber Europa baut Puffer auf – langsamer als nötig.

Empfehlung: Investoren sollten nun in Lieferketten-Resilienz setzen, z.B. via ETFs auf seltene Erden außerhalb Chinas. Die Krise zwingt zum Wandel – wer früh umsteigt, gewinnt langfristig.

Keywords: Deutsche Industrie, China-Abhängigkeit, Chipmangel, Seltene Erden, Lieferkettenkrise

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