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Schwerindustrie setzt neue Maßstäbe: Klimaneutrale Energie bis 2035 als Ziel für Deutschlands Industrieverbund

Schwerindustrie setzt neue Maßstäbe: Klimaneutrale Energie bis 2035 als Ziel für Deutschlands Industrieverbund

Energie-Revolution in der Industrie: Zielsetzung und wirtschaftliche Tragweite

Wie soll Deutschlands Schwerindustrie den ambitionierten Umstieg auf klimaneutrale Energie bis spätestens 2035 schaffen – und wer profitiert davon? Während sich Chemie-, Stahl- und Baustoffkonzerne zu einem Verbund zusammenschließen, gilt das angekündigte Projekt als eines der größten industriellen Wagnisse dieses Jahrzehnts. Die Maßnahme richtet sich vor allem an Schwergewichte wie Thyssenkrupp, BASF und Salzgitter, die gemeinsam mehr als ein Drittel des industriellen Energiebedarfs stellen. In den aktuellen Marktanalysen werden vor allem Aktien von Unternehmen mit hohem Engagement im Bereich erneuerbare Energien künftig als Gewinner bewertet; klassische Versorger und fossile Branchenanbieter könnten hingegen ins Hintertreffen geraten. Die Frage, ob diese Transformation tatsächlich bis 2035 flächendeckend umsetzbar ist, beschäftigt nicht nur Branchenexperten, sondern auch Investoren und politische Meinungsführer.

Technologische Fortschritte und Handlungsdruck: Wo stehen Industrie und Politik?

Die Initiative stützt sich auf mehrere technologische und regulatorische Hebel. Der konsequente Ausbau von Wind- und Solarenergie bildet dabei das Rückgrat der geplanten Transformation, ergänzt um dezentrale Batteriespeicher und den zügigen Roll-out von Smart Metern. Klimaneutrale Stromerzeugung setzt voraus, dass bis 2035 alle Sektoren vollständig durch Erneuerbare versorgt werden. Laut Studien von GermanZero könnten allein im Energiesektor 551 Millionen Tonnen CO2e eingespart werden, das entspricht 50 Prozent der sektorweiten Emissionseinsparungen. Das Tempo ist sportlich und die politischen Rahmenbedingungen müssen klar und verbindlich gesetzt werden.Mehr dazu im Klimanotstandspaket.

Eine substanzielle Rolle spielt die Stärkung der Energiegemeinschaften. Das EEG 2023 setzt erstmals den regulatorischen Rahmen für lokale Energiegesellschaften. Mit der gezielten Förderung und der geplanten Einführung intelligenter Messsysteme wird die flexible Nutzung und Einsparung von Energie in Bürgerhand weiter gestärkt. Einsparpotenziale durch Energiegemeinschaften bis 2035 liegen bei rund 28 Mio. Tonnen CO2. Innovationsdruck kommt insbesondere durch den schleppenden Smart-Meter-Rollout. Der flexible Einsatz von Heimspeichern, Wärmepumpen und Elektrolyseuren wird für das Gesamtsystem immer wichtiger hier im Detail bei Agora Energiewende.

Kohleverzicht und Wasserstoff-Offensive: Zwei Kernstrategien der Dekarbonisierung

Analysen deuten darauf hin, dass der Kohleausstieg bis 2030 zentral für ein klimaneutrales Stromsystem ist; regulierbare Gaskraftwerke und grüner Wasserstoff sichern dabei die notwendige Versorgungssicherheit. Der schnelle Ausbau grüner Wasserstoff-Technologien sowie die weitere Entwicklung von Power-to-Heat und Systemdienstleistungen sind laut Expertenmeinung reine Voraussetzung für das Gelingen. Mehr zur Strommarktmodellierung und zu Wasserstoff-Szenarien.

Investorenbewertung, Aktienperspektiven und Social-Media-Tonalität

In Social Media werden vor allem Unternehmen wie Siemens Energy, Nordex und Vestas häufig von Branchen-Influencern und Analysten als Profiteure der Entwicklung genannt. Dagegen stehen Konzerne aus dem klassischen Kraftwerkssektor wie RWE mit fossilem Fokus sowie Unternehmen aus der traditionellen Kohleverstromung aktuell unter Verkaufsdruck. Experten weisen darauf hin, dass Aktien von Zulieferern für Speichertechnologien und Smart Meter, beispielsweise SMA Solar oder S&T, langfristig erhebliche Kursanstiege erwarten lassen.

  • Kaufen: Siemens Energy, Nordex, Vestas, SMA Solar, Unternehmen im Bereich grünem Wasserstoff wie Plug Power.
  • Verkaufen: RWE (klassische Kraftwerke), Uniper (fossiler Schwerpunkt), größere Kohle- und Gasanbieter.

Langfristig profitieren zudem Anbieter dezentraler Energielösungen und internationale Player im Bereich der grünen Strominfrastruktur.

Ökonomische Chancen und Risiken für die Gesamtwirtschaft

Die Initiative könnte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schwerindustrie massiv stärken und eine Vorreiterrolle in Europa sichern. Positive Effekte ergeben sich insbesondere durch:

  • Kostensenkung bei langfristigen Energiebeschaffungspreisen.
  • Exportchancen für deutsche Klimatechnologien.
  • Schaffung neuer Arbeitsplätze im Bereich Solar- und Windanlagenproduktion sowie Wasserstoffwirtschaft.

Nachteile betreffen vor allem:

  • Hoher Investitionsbedarf bei Infrastruktur und Netzausbau.
  • Risiko von Energieengpässen durch stockenden Ausbau der Erneuerbaren und fehlende Speicher.
  • Preisschwankungen an den Strommärkten während der Umstellung.

Die kommenden zehn Jahre werden durch ein Wettrennen um Technologien, Infrastruktur und Planungsressourcen geprägt. Wer frühzeitig auf Anbieter für erneuerbare Energielösungen und Speicher setzt, dürfte von signifikanten Kursgewinnen profitieren. Unternehmen, die an fossilen Geschäftsmodellen festhalten, laufen dagegen Gefahr, vom Markt verdrängt zu werden. Die Schwerindustrie wird durch eine konsequente Dekarbonisierung resilienter, innovativer und langfristig wettbewerbsfähiger. Anleger sollten sich auf Marktführer der Transformation und innovative Zulieferer konzentrieren. Der politische Rahmen in Deutschland ist dabei maßgeblich für das Gelingen.

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