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Neue EU-Nachhaltigkeitsrichtlinien: Herausforderung und Chance für die Technologiebranche

Neue EU-Nachhaltigkeitsrichtlinien: Herausforderung und Chance für die Technologiebranche

Die jüngst in Kraft getretene Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU markiert einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie Technologieunternehmen über Nachhaltigkeit berichten müssen. Im Zuge dieser Neuordnung stellt sich die Frage: Wie werden Unternehmen wie SAP oder Siemens diesen Anforderungen gerecht werden und welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus?

Erweiterte Berichtspflichten und ihre Auswirkungen

Die CSRD erweitert die bisherigen Berichtspflichten signifikant. Ab dem Geschäftsjahr 2024 müssen Unternehmen, die bereits unter die Non-Financial Reporting Directive fielen, einen inhaltlich umfangreicheren Nachhaltigkeitsbericht vorlegen. Der Kreis der betroffenen Unternehmen wächst: Ab 2025 sind alle großen Kapitalgesellschaften mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden oder einem Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro berichtspflichtig. Mehr dazu hier.

Einführung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Die neuen European Sustainability Reporting Standards verlangen umfassende Berichte über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG). Diese Anforderungen bedeuten insbesondere für kleinere Unternehmen eine enorme Herausforderung. Die Vielschichtigkeit der ESRS wird zu organisatorischen und IT-technischen Anpassungen zwingen.

Omnibus-Verordnung: Erleichterungen für Unternehmen

Mit der Omnibus-Verordnung von 2025 werden bürokratische Hürden reduziert, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sie bietet unter anderem Fristverschiebungen und angehobene Schwellenwerte, um die Berichtslasten zu reduzieren. Diese Anpassungen wurden als Antwort auf die Besorgnis über die finanziellen und operativen Auswirkungen der neuen Richtlinien auf KMU eingeführt.

  • Fristen sind teilweise verschoben worden, um Unternehmen mehr Zeit zur Anpassung zu geben.
  • Der VSME-Standard bietet eine freiwillige, vereinfachte Berichterstattung für KMU.

Diskussion im Technologiesektor

Im Technologiesektor ist die Reaktion gemischt. Einerseits wird die erhöhte Transparenz und das Streben nach Nachhaltigkeit begrüßt. Auf der anderen Seite stehen Unternehmen vor der Notwendigkeit, immense Datenmengen zu erfassen und zu organisieren. Weitere Informationen finden Sie hier.

Kritik an den Anforderungen und Zukunftsperspektiven

Es besteht Befürchtung, dass die Umsetzungskosten und der administrative Aufwand die Vorteile überwiegen könnten. Doch auch positive Erwartungen werden laut: Langfristig könnten die Maßnahmen zu einem gesteigerten Vertrauen seitens der Investoren und Konsumenten führen und möglicherweise zu Kosteneinsparungen durch optimierte Prozesse. Unternehmen, die frühzeitig auf die neuen Standards setzen, könnten Wettbewerbsvorteile genießen.

Letztendlich bieten die neuen Richtlinien sowohl Herausforderungen als auch Gelegenheiten. Kurzfristig wird der Fokus auf der Anpassung an die neuen Standards liegen. Langfristig jedoch könnten Transparenz und besseres Management von Nachhaltigkeitsdaten die technologische und ökologische Effizienz steigern. Dies könnte zu ökonomischem Wachstum durch nachhaltigeren Unternehmensbetrieb sowie zu einem positiven Image auf internationaler Ebene führen.

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