HP kündigt radikales Sparprogramm an: Stellenabbau und Margendruck durch Speicherchip-Preise
Heute, am 26. November 2025, steht Hewlett-Packard (HP) im Fokus der Wirtschaftsberichterstattung. Der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller hat ein neues, umfangreiches Sparprogramm angekündigt, das bis zum Geschäftsjahr 2028 zwischen 4.000 und 6.000 Stellen weltweit betreffen soll. Gleichzeitig warnt das Unternehmen vor einem deutlichen Margendruck, der vor allem durch die stark steigenden Preise für Speicherchips verursacht wird. Die Aktie reagierte auf die Nachrichten mit einem deutlichen Kursrückgang, während Analysten und Investoren die Auswirkungen für den PC-Markt und die gesamte IT-Branche diskutieren. Welche Unternehmen könnten von HPs Strategiewechsel profitieren, und welche Branchen könnten unter den Folgen leiden?
HPs Sparprogramm: Umfang und Hintergründe
HP reagiert auf eine schwierige Marktlage mit einem radikalen Kostensenkungsprogramm. Bis zum Geschäftsjahr 2028 sollen weltweit 4.000 bis 6.000 Stellen gestrichen werden. Das entspricht etwa 12 Prozent der globalen Belegschaft. Die Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Restrukturierung, die auch auf Automatisierung und den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) setzt. Ziel ist es, jährlich eine Milliarde US-Dollar an Kosten einzusparen, wobei allein für das Jahr 2026 Einsparungen von 300 Millionen Dollar geplant sind. Die Umstrukturierungskosten werden auf rund 650 Millionen Dollar über drei Jahre geschätzt.
Der Stellenabbau ist nicht das erste Sparprogramm bei HP. Bereits in den letzten Jahren wurden ähnliche Maßnahmen durchgeführt, die zuvor ebenfalls rund 4.000 bis 6.000 Stellen betrafen und etwa 2,2 Milliarden Dollar an Einsparungen brachten. Die aktuelle Initiative soll jedoch noch stärker auf KI-gestützte Prozessoptimierung setzen, um die Produktivität und Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.
Speicherchip-Preise belasten die Margen
Ein zentraler Grund für die angespannte Lage bei HP ist der starke Anstieg der Preise für Speicherchips. Die Nachfrage nach Speicherchips wird durch den globalen KI-Boom weiter angeheizt, was die Kosten für HP schneller steigen lässt, als das Unternehmen die Preise anpassen kann. Obwohl HP über ausreichende Lagerbestände verfügt, um die Auswirkungen kurzfristig abzufedern, droht ab der zweiten Jahreshälfte 2025 eine Margenerosion. Die operative Marge im Geschäftsbereich Personal Systems könnte in den Quartalen Q3 und Q4 unter die Zielrange von 5% bis 7% fallen.
HP-Chef Enrique Lores betont, dass das Unternehmen in einem zunehmend kompetitiven Markt agiert und sich neu aufstellen müsse. Neben dem Stellenabbau und der KI-Strategie sucht HP aktiv nach zusätzlichen Zulieferern und reduziert die Speicherausstattung bei weniger anspruchsvollen Modellen, um die Kosten zu senken.
Aktuelle Erkenntnisse und Diskussionen
Die Ankündigung von HP hat in der Wirtschaftsberichterstattung zu intensiven Diskussionen geführt. Die meisten Analysten sehen die Maßnahmen als notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Gleichzeitig warnen sie jedoch vor den Risiken, die mit einem massiven Stellenabbau und der Abhängigkeit von KI-gestützten Prozessen verbunden sind.
- Die aktuelle Prognose für den bereinigten Gewinn liegt bei 2,90 bis 3,20 US-Dollar je Aktie, was deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 3,32 US-Dollar liegt.
- Die kurzfristige Aussicht trübt sich ein: Für das laufende erste Geschäftsquartal stellt HP 73 bis 81 Cent je Aktie in Aussicht.
- Die Umstrukturierungskosten belasten das Ergebnis, insbesondere im laufenden Geschäftsjahr, wo rund 250 Millionen US-Dollar anfallen werden.
Die Diskussionen konzentrieren sich auch auf die Auswirkungen für die gesamte IT-Branche. Viele Unternehmen sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, insbesondere durch die steigenden Kosten für Speicherchips und die Notwendigkeit, KI-Technologien zu integrieren. HPs Maßnahmen könnten als Vorbild für andere Unternehmen dienen, die ebenfalls nach Wegen suchen, ihre Kosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Beispiele und Statistiken
Die Umsätze von HP gingen im vierten Quartal um 11 Prozent zurück, was 14,8 Milliarden Dollar entspricht. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent, während der Jahresgewinn um neun Prozent zurückging. Die Zahlen zeigen, dass HP trotz der Sparmaßnahmen weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen hat.
Die Entlassungen bei HP sind Teil eines größeren Trends in der Tech-Industrie. Unternehmen wie Google, Amazon und Meta haben in den letzten Monaten ebenfalls große Entlassungswellen angekündigt. Die Gründe sind vielfältig, von der hohen Inflation über steigende Zinsen bis hin zu den Auswirkungen der Pandemie.
Analyse und Empfehlungen
Die Maßnahmen von HP sind notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Allerdings bergen sie auch Risiken, insbesondere für die Mitarbeiter und die langfristige Innovationsfähigkeit. Die Abhängigkeit von KI-gestützten Prozessen könnte zu einer weiteren Automatisierung führen, was wiederum neue Herausforderungen für die Beschäftigten und die Gesellschaft insgesamt mit sich bringt.
- Aktien, die gekauft werden sollten: Unternehmen, die von der steigenden Nachfrage nach Speicherchips profitieren, wie z.B. Hersteller von Speicherchips und KI-Technologien.
- Aktien, die gehalten oder verkauft werden sollten: Unternehmen, die stark von der PC-Nachfrage abhängig sind und ähnliche Herausforderungen wie HP haben.
- Vorteile für die Wirtschaft: Die Maßnahmen könnten zu einer Steigerung der Produktivität und Innovationsfähigkeit führen, was langfristig positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnte.
- Nachteile für die Wirtschaft: Die Entlassungen könnten zu einer weiteren Arbeitslosigkeit führen und die Kaufkraft der Bevölkerung beeinträchtigen.
- Zukunftsaussichten: Die Integration von KI-Technologien und die Automatisierung werden weiter zunehmen. Unternehmen, die diese Technologien erfolgreich integrieren, werden langfristig wettbewerbsfähiger sein.
Die Maßnahmen von HP sind ein deutliches Zeichen für die Herausforderungen, mit denen die IT-Branche konfrontiert ist. Die Integration von KI-Technologien und die Automatisierung werden weiter zunehmen, was sowohl Chancen als auch Risiken für die Wirtschaft und die Gesellschaft mit sich bringt. Unternehmen, die diese Herausforderungen erfolgreich meistern, werden langfristig wettbewerbsfähiger sein. Die Entlassungen bei HP sind Teil eines größeren Trends, der auch andere Branchen betreffen wird. Die Zukunft wird zeigen, ob die Maßnahmen von HP langfristig erfolgreich sind und ob die Wirtschaft von der Steigerung der Produktivität und Innovationsfähigkeit profitieren wird.



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