AliExpress unter Druck: EU rügt Verstöße gegen Digital Services Act
Die EU-Kommission hat AliExpress kürzlich wegen Verletzungen des Digital Services Act (DSA) gerügt. **Ist das der Beginn von umfassenden Prüfungen bei anderen großen Plattformen im Internet?** Die Kommission hat festgestellt, dass AliExpress erhebliche Probleme bei der Bewertung und Handhabung illegaler Produkte auf der Plattform aufweist. Angesichts seiner Rolle als ‚Very Large Online Platform‘ mit mehr als 45 Millionen Nutzern in Europa, sind die Anforderungen an AliExpress besonders hoch.
Unzureichende Risikobewertung und Moderation
Ein Hauptkritikpunkt der EU ist die unzureichende Risikobewertung durch AliExpress. Die Plattform hat es versäumt, die von illegalen Produkten ausgehenden Gefahren adäquat zu bewerten und zu mindern. Dieser systematische Mangel [dokumentiert von der EU](https://brandequity.economictimes.indiatimes.com/news/business-of-brands/aliexpress-faces-eu-sanctions-for-illegal-product-selling-amid-digital-services-act-investigation/121945119) könnte zu erheblichen Folgen für das Unternehmen führen.
Mängel in der Kontrolle illegaler Inhalte
Die Kommission bemängelte „systemische Versäumnisse“ in den Moderationssystemen von AliExpress. Trotz bestehender Mechanismen war es böswilligen Händlern möglich, immer wieder illegale Inhalte hochzuladen und zu bewerben. Es fehlt an wirksamen Sanktionsmaßnahmen gegen Händler, die wiederholt gegen die Regeln verstoßen. Dieses Versäumnis, gefährliche und gefälschte Produkte wie unsichere Kinderspielzeuge oder gefälschte Medikamente zu kontrollieren, wurde besonders hervorgehoben [Quelle](https://www.euronews.com/next/2025/06/18/commission-finds-aliexpress-in-breach-of-illegal-content-rules).
EU fordert Transparenz und Datenschutz
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die mangelhafte Transparenz in Bezug auf Werbeanzeigen und den Umgang mit Nutzerdaten. Die Kommission fordert eine klare Kennzeichnung von Werbung sowie eine detaillierte Offenlegung der eingesetzten Empfehlungsalgorithmus-Strategien [Details](https://www.retail-insight-network.com/news/aliexpress-dsa-europe/).
Mögliche Konsequenzen für AliExpress
Im schlimmsten Fall könnte AliExpress eine Geldbuße von bis zu 6 % seines weltweiten Umsatzes drohen, sollte die Kommission nach einer finalen Bewertung der Einwände von AliExpress die Verstöße bestätigen. Dieser finanzielle Druck könnte AliExpress zwingen, umfassende Änderungen vorzunehmen, um weiteren Sanktionen zu entgehen [Bericht](https://www.retaildetail.eu/news/general/heavy-european-fine-threatens-aliexpress/).
Chancen für einen sichereren Online-Markt
Das Vorgehen der EU-Kommission wird als Testfall für den Digital Services Act betrachtet. Es könnte den europäischen Binnenmarkt sicherer und strukturierter gestalten. Eine strengere Überwachung des Onlinehandels ist ein Schritt in Richtung des Schutzes von Verbrauchern und rechtstreuen Händlern. Auf der anderen Seite stellt es Unternehmen wie AliExpress vor enorme Herausforderungen, die sich anpassen müssen, um ihre Marktposition nicht zu gefährden.
Abschließend lässt sich sagen, dass strikte Regulierungen für eine ausgewogene Balance zwischen Marktaufsicht und Verbraucher-protektion erforderlich sind. Während einige Unternehmen die Chance für Innovationen und Marktführerschaft sehen, stehen sie gleichzeitig vor der Aufgabe, ihre internen Prozesse zu optimieren und rechtskonform zu handeln. Der DSA zeigt, dass Transparenz und Sicherheitsaspekte im digitalen Handelsraum an Bedeutung gewinnen, was langfristig die Vertrauen der Konsumenten stärken könnte.
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