Künstliche Intelligenz 2025 – Schubkraft für das globale Wachstum oder Risiko für den Arbeitsmarkt?
Wirtschaftlicher Quantensprung durch KI – und die Börse reagiert
Angesichts einer aktuellen Studie von PwC, die für die kommenden zehn Jahre einen potenziellen Anstieg des globalen BIP um 15 Prozentpunkte durch künstliche Intelligenz prognostiziert, richten sich die Blicke klar auf Technologie- und Softwareunternehmen. Branchen wie Fertigung, Einzelhandel und Logistik stehen gleichzeitig vor einem spürbaren Strukturwandel. Anleger fragen: Welche Aktien jetzt kaufen – und welche Unternehmen sehen Herausforderungen? Gewinner werden vor allem Tech-Konzerne, KI-Infrastruktur-Anbieter und Unternehmen mit fortschrittlicher Automatisierung sein, während traditionelle Industriefirmen mit hohem Anteil manueller Tätigkeiten unter Druck geraten könnten.
KI: Effizienzsprung und Produktivitätsvorteile
Laut dem Münchner Ifo-Institut erwarten 27 % der deutschen Unternehmen, dass der KI-Einsatz bis 2030 Arbeitsplätze abbauen wird. Besonders die Industrie, mit mehr als einem Drittel betroffener Firmen, und der Einzelhandel sind gefährdet. KI übernimmt repetitive Tätigkeiten, verbessert Geschäftsprozesse und eröffnet neue Dienstleistungen. Positive Kernpunkte für die Unternehmensentwicklung sind:
- Höhere Produktivität und Kostensenkung: KI erledigt Routineaufgaben schneller und fehlerfrei, spart Personalkosten und reduziert Produktionsausfälle.
- Schnellere Prozesse: Entscheidungen, Datenanalysen und Kundenanfragen werden in Echtzeit bearbeitet.
- Effiziente Ressourcennutzung: Materialeinsatz, Energie und Zeit werden durch KI optimiert; nachhaltige Produktionsweise wird gefördert.
- Neue Geschäftsmodelle: KI ermöglicht innovative Produkte, personalisierte Dienstleistungen und die Erschließung neuer Märkte.
Ein konkretes Beispiel liefert die Greiner AG, die Geschäftsprozesse mit KI, automatisierter Dokumentenverarbeitung und intelligenten Chatbots digitalisiert. Durch solche Anwendungen steigern Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit und minimieren Fehlerquellen. Mehr zu den strukturellen Veränderungen finden sich direkt bei Industriemagazin.
Risiken: Arbeitsmarkt, Bildung und soziale Umbrüche
Mit den Chancen gehen deutliche Herausforderungen einher:
- Arbeitsplatzverluste bei Geringqualifizierten: Besonders einfach automatisierbare Tätigkeiten entfallen – viele Beschäftigte im Fertigungsbereich und Handel sind betroffen.
- Einkommenspolarisierung: Hochqualifizierte Fachkräfte profitieren überdurchschnittlich, niedrig Qualifizierte laufen Gefahr, verdrängt zu werden.
- Lebenslanges Lernen: Der rasche Wandel erfordert kontinuierliche Weiterbildung und Umschulung – neue Jobprofile entstehen, während klassische wegfallen.
Diese Transformationsrisiken werden durch die Analyse von Nexaria unterstrichen: Nur mit einem modernen, flexiblen Bildungssystem und gezielten Umschulungsangeboten kann die soziale Ungleichheit begrenzt werden.
Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und regulatorische Vorgaben
Die Studie von PwC schätzt, dass insbesondere die Schweiz und der EU-Raum zu den Vorreitern der KI-Adaption zählen werden – sofern Vertrauen und Ethikregeln die Transformation flankieren. 84 % der Schweizer CEOs haben KI bereits eingeführt, während im Vorjahr nur 16 % Anteile meldeten. Dies steht für einen historischen Technologiewandel. Das volle Wachstumspotenzial entfaltet sich jedoch nur, wenn rechtliche Rahmenbedingungen, Datenschutz und gesellschaftliche Akzeptanz greifen. Je nach Szenario könnte das realisierbare Zusatzwachstum zwischen 8 % und nur 1 % schwanken. Einen fundierten Überblick bietet die PwC Value in Motion-Studie 2025.
Welche Aktien jetzt kaufen – und welche eher behalten oder verkaufen?
- Kaufen: Aktien von Tech-Unternehmen, Anbietern von KI-Lösungen (Software, Cloud-Infrastruktur), Robotik und spezialisierter Automatisierung.
- Behalten: Unternehmen, die früh KI adaptiert haben und in ihrer Branche als Innovationsführer gelten; dazu zählen moderne Industriebetriebe und Logistiker mit digitaler Transformation.
- Verkaufen: Aktien von Firmen mit hohem Anteil manueller Routinearbeit, geringer Innovationsbereitschaft und wenig Kompetenzen im Bereich Digitalisierung – insbesondere im traditionellen Fertigungs- und Einzelhandelssektor.
Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft: Chancen und Risiken
- Vorteile: Signifikantes Wachstum des BIP, Steigerung von Produktivität und Innovation, verbesserte globale Wettbewerbsfähigkeit.
- Nachteile: Risiko massiver Arbeitsplatzverluste in bestimmten Branchen, Gefahr der sozialen Polarisierung und enorme Herausforderungen für Bildungssysteme und Weiterbildung.
Ausblick: KI-Transformation – was ist in den nächsten Jahren zu erwarten?
- Die KI-Adaption wird sich beschleunigen und einen tiefgreifenden Wandel in Industrie, Handel und Dienstleistungen auslösen.
- Neue Berufsfelder entstehen, klassische Jobs werden zurückgedrängt. Unternehmen, die Investitionen in Innovation und Qualifizierung priorisieren, erhalten einen klaren Wettbewerbsvorteil.
- Regulierung, Ethik und gesellschaftliche Akzeptanz werden zum entscheidenden Kriterium für nachhaltigen Erfolg im globalen Wettbewerb.
Die dynamische Entwicklung bei KI verlangt von Investoren eine konsequente Orientierung an Innovationsführern und Digitalisierungstrends. Gewinner sind Unternehmen, die früh in KI-Technologien, Automatisierung und qualifizierte Mitarbeitende investieren – während Aktien traditioneller Branchen ohne Digitalstrategie an Attraktivität verlieren. Für die Volkswirtschaft liegt der Schlüssel im intelligenten Ausgleich zwischen Automatisierung und Qualifikation – denn das nachhaltige Wachstum kann nur gelingen, wenn die soziale Akzeptanz und die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen.


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